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Gesetz 8: Internes Risiko reduzieren, WACC senken, Unternehmenswert steigern

Das Gesetz in einem Satz

Internes operatives Risiko ist eine Steuer auf Ihre Kapitalkosten—reduzieren Sie es, zahlen Investoren weniger für Risiko, Sie zahlen weniger für Kapital, und der Unternehmenswert steigt.

GFE-Kanon


Warum dieses Gesetz wichtig ist

Die meisten denken bei Bewertung an Umsatz, Gewinn oder Wachstum. Sie übersehen den größten Hebel: Risiko.

Wenn Investoren oder Kreditgeber Ihre Firma bewerten, fragen sie: “Wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Geschäft ausfällt?” Je höher das Risiko, desto höher der Preis für Kapital (WACC). Je niedriger, desto günstiger.

Gesetz 8 macht das klar:

  • Hohes internes Risiko → hoher WACC → niedriger Unternehmenswert
  • Niedriges internes Risiko → niedriger WACC → hoher Unternehmenswert

Internes Risiko ist nicht „Marktrisiko“ (außerhalb Ihrer Kontrolle). Es ist operatives Risiko—das Chaos im Unternehmen: undokumentierte Prozesse, Abhängigkeit von Schlüsselpersonen, manuelle Workflows, inkonsistente Ausführung.

Das ist der einzige Risikotyp, den Sie kontrollieren können. Reduzieren Sie ihn, und die Finanzmärkte belohnen sofort.


Die GFE-Interpretation

Die Risiko→Kosten→Wert-Kette

Wir modellieren das als Dreiklang:

1. Internes Risiko (Quelle)

Internes operatives Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Geschäft wegen eigener Ausführungsprobleme unterperformt oder scheitert.

Beispiele für hohes internes Risiko:

  • „Nur Anna kann den Billing-Prozess.“
  • „Unser Deployment bricht in 40% der Fälle.“
  • „Wir sehen Churn erst, wenn es zu spät ist.“
  • „Revenue Recognition passiert manuell in Excel.“

Das sind keine Theorie-Risiken—es sind Messprobleme. Wenn Sie Stabilität nicht beweisen können, nehmen Investoren an, sie existiert nicht.

2. WACC (Übertragungsmechanismus)

WACC ist der gewichtete Kapitalkostensatz (Eigen- und Fremdkapital). Das zahlen Sie für 1€ Kapital.

WACC = (E/V × Re) + (D/V × Rd × (1 - Tc))

Dabei:

  • Re = Eigenkapitalkosten
  • Rd = Fremdkapitalkosten
  • E/V, D/V = Anteile Eigen-/Fremdkapital
  • Tc = Steuersatz

Re und Rd steigen mit internem Risiko:

  • Re: Mehr Unsicherheit → höhere Equity-Risikoprämie.
  • Rd: Mehr Ausführungsrisiko → höhere Zinsen; ohne Stabilitätsbeweis wirken Sie wie ein Ausfallrisiko.

Ergebnis: Hohes internes Risiko → hoher WACC.

Weniger internes Risiko → niedrigerer WACC → höherer Unternehmenswert

3. Unternehmenswert (Outcome)

Der Unternehmenswert ist der Barwert künftiger Cashflows, abgezinst mit dem WACC.

EV = Σ (Cashflow / (1 + WACC)^t)

Steigt WACC, sinkt EV. Gleicher Cashflow, höherer Discount → weniger Wert.

Beispiel:

  • Firma A: 10 Mio. Cashflow, WACC 8% → EV = 125 Mio.
  • Firma B: 10 Mio. Cashflow, WACC 12% → EV = 83 Mio.

Gleicher Cashflow. 40% weniger Wert. Unterschied: internes Risiko.


Die Physik hinter dem Gesetz

1. Die Risikoprämien-Hypothese

Investoren meiden Risiko. Sie verlangen Prämien für Unsicherheit. Internes Risiko schafft Cashflow-Unsicherheit, erhöht Re und Rd. Brutale Formel: +1% WACC kann 10–20% Bewertung kosten (je nach Phase).

2. Die Informationsasymmetrie-Steuer

Ohne Proof und dokumentierte Prozesse nehmen Investoren das Schlimmste an. Asymmetrie (Sie wissen mehr) wird als Risiko bepreist. Transparenz senkt WACC.

3. Der Zinseszins-Effekt der Risikoreduktion

Weniger internes Risiko senkt nicht nur WACC; es macht Cashflows planbarer, was höhere Multiples rechtfertigen kann. Doppelter Hebel: niedriger Discount + höheres Vertrauen = mehr Wert.


Evidenz aus Forschung

  • Internes Risiko erhöht WACC: Strategische/operative Risiken erhöhen Eigenkapitalkosten (Beta/Prämie) und Fremdkapitalkosten (Downgrades, Default-Prämien). Ausführungs-Unsicherheit = höherer geforderter Return.

  • Operative Risikoreduktion erhöht Unternehmenswert: Studien zeigen: Beseitigung operativer Schwächen (Leadership-Lücken, ineffiziente Prozesse, schlechte Sicherheit) kann 15–20% Mehrwert in PE-Portfolios heben. Stabilere Cashflows → niedrigerer Discount.

  • Prozessdokumentation senkt wahrgenommenes Risiko: Dokumentierte Firmen erzielen in M&A höhere Bewertungen: geringere Käufer-Unsicherheit, gesicherte Kontinuität, schnellere Due Diligence.


Wie dieses Gesetz die Ausführung verändert

Gesetz 8 reframed „operative Verbesserungen“ als Bewertungshebel.

Vor Gesetz 8:

  • CFO: „Wir müssen Prozesse dokumentieren.“
  • COO: zuckt „Busy Work. Wir haben Umsatzziele.“

Nach Gesetz 8:

  • CFO: „Unser WACC ist 12%. Low-Risk-Branche liegt bei 8%. Diese 4 Punkte kosten uns 20 Mio. Wert.“
  • COO: „Was treibt die 4 Punkte?“
  • CFO: „Operatives Risiko. Investoren bemängeln: undokumentierte Prozesse, Key-Person-Risiko, fehlende Proof of Activity.“
  • COO: „Wenn wir dokumentieren, Abhängigkeiten senken, Proof bauen—senken wir WACC und heben 20 Mio.?“
  • CFO: „Genau. Billiger als 20 Mio. Umsatzwachstum.“

Fallbeispiel: Die „$15M WACC-Reduktion“

Kontext: SaaS in Serie-B-Runde. Investor sieht „hohes Ausführungsrisiko“:

  • Revenue Recognition manuell (Excel).
  • Customer Success ohne Playbook.
  • Nur 2 Personen verstehen Billing.
  • Keine automatisierten Compliance-Reports.

Strafe: Term Sheet bei $50 Mio. zu 15% Hurdle (WACC-Nähe). CEO erwartete $65 Mio. zu 10%.

Verstoß: Gesetz 8 gebrochen. Operatives Risiko so hoch, dass 5 Punkte Risikoprämie eingepreist wurden.

Intervention: 4-wöchiger Internal Risk Audit:

  1. Prozesse dokumentiert (Gesetz 5 & Gesetz 6): Revenue Recognition, CS, Billing, Compliance.
  2. Proof Engines gebaut (Gesetz 3): Compliance-Reports und Billing-Audit-Trails automatisiert.
  3. Key-Person-Risiko reduziert: 4 weitere für Billing trainiert; Runbooks erstellt.
  4. Verknüpfung mit KPIs (Gesetz 7): gezeigt, wie Prozesse Revenue-Genauigkeit und Retention stützen.

Ergebnis: „Risk Mitigation Deck“ präsentiert. Investor revidiert: $62 Mio. zu 11%.

Netto: +$12 Mio. Bewertung + 4 Punkte weniger WACC = $15M+ Wert in 4 Wochen.


So wenden Sie dieses Gesetz heute an

  1. Berechnen Sie Ihren aktuellen WACC: Ohne WACC fliegen Sie blind. Nutzen Sie Konditionen der letzten Runde oder Benchmarks.
  2. Identifizieren Sie interne Risikotreiber: Fragen Sie Investoren/Kreditgeber: „Welche operativen Risiken sehen Sie?“ Häufig: Key-Person-Abhängigkeit, manuelle Prozesse, fehlende SOPs, kein Audit-Trail.
  3. Quantifizieren Sie die Risikosteuer: Für jedes 1% WACC aus internem Risiko: Verlust an Unternehmenswert berechnen (oft 10–15% EV pro Punkt).
  4. Starten Sie einen Risk-Reduction-Sprint:
    • Dokumentieren Sie 3 kritische Prozesse (Gesetz 5, Gesetz 6).
    • Bauen Sie Proof Engines (Gesetz 3).
    • Senken Sie Key-Person-Risiko: Cross-Training, Runbooks.
  5. Kommunizieren Sie den Markt: Vorher/Nachher zeigen. Beweisen, dass Risiko gesenkt ist. WACC fällt.

Zeichen, dass Sie dieses Gesetz verletzen

  • „Nur ich weiß“-Syndrom: Kritische Prozesse in einem Kopf.
  • Manuelles Chaos: Umsatz, Compliance, Reporting manuell, ohne Trail.
  • Sichtbarkeitslücke: Führung kann stabile Prozesse nicht belegen.
  • Investor-Abschlag: Niedrige Bewertungen/hohe Zinsen „wegen Ausführungsrisiko“.

Wie dieses Gesetz mit Bewertung verknüpft ist

Gesetz 8 wirkt direkt auf die Bewertung.

Andere Gesetze erhöhen Wert indirekt (Umsatz, Marge, Effizienz). Gesetz 8 wirkt auf den Diskontsatz—den Nenner jeder Bewertung.

Niedriger WACC = höherer Wert. Punkt.

Internes Risiko ist der einzige WACC-Baustein, den Sie voll steuern. Markt-, Regulierungs-, Makro-Risiko nicht. Aber ob Billing dokumentiert ist, ob es Compliance-Proof gibt, ob der Betrieb ohne Sie läuft—das steuern Sie.

Wer Gesetz 8 meistert:

  • Nimmt Kapital zu besseren Konditionen auf (weniger Verwässerung, Zins).
  • Erzielt höhere Exit-Multiples (Käufer zahlen Prämien für risikoarme Firmen).
  • Skaliert sicher (niedriges operatives Risiko = planbare Ausführung).

Risiko-Sprint
Senke den WACC durch Risikoabbau in 10 Tagen.
De-riske Prozesse, Proof und Kontinuität, damit Investoren die Risikoprämie senken.
Nur Work-Email. Antwort < 1 Werktag.
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Abschlussnarrativ

Zwei identische Fabriken. Beide erwirtschaften 10 Mio. Profit/Jahr. Gleiches Produkt, Markt, Kunden.

Fabrik A:

  • Prozesse nicht dokumentiert. Nur der Gründer kennt alles.
  • Betrieb manuell. Wöchentliche Fehler.
  • Kein Audit-Trail. Compliance ist „Vertrau mir“.

Fabrik B:

  • Jeder Prozess dokumentiert, wiederholbar.
  • Betrieb teil-automatisiert, mit vollständigen Trails.
  • Compliance in Echtzeit, auditierbar.

Investor bewertet A mit $50 Mio. (WACC 20%). Investor bewertet B mit $100 Mio. (WACC 10%).

Gleicher Profit. Doppelte Bewertung. Unterschied: internes Risiko.

Internes Risiko senken. WACC senken. Unternehmenswert steigern.